Hinter dem Junktim „Fördern und Forschen“ steht die Idee, dass die
„Förderung“ des Gegenübers auf einem lebendigen Interesse an
„Forschung“ basiert. So ermöglicht erst die Erforschung des pädago-
gischen Alltags, von Erziehungsproblemen und Entwicklungsschwierig-
keiten im Rahmen der Psychoanalytisch-Pädagogischen Praxis, bzw. die
Erforschung des Aneignungs- und Entstehungsprozesses wissenschaft-
licher Erkenntnisse im Rahmen der Studiums- und Wissenschaftswerkstatt
eine „Förderung“ des Gegenübers und damit Bildung, Veränderung und
Entwicklung.
Im Zuge dessen gilt es nicht nur die äußeren Umstände zu bedenken, sondern immer
auch mehr oder weniger bewusste Anteile der Empfindungen und Bedürfnisse, der
inneren Nöte und Konflikte. Die Bedeutung der Gefühle - Verunsicherung oder Wut,
Sehnsüchte, Wünsche und Ängste - führt dabei in einem gemeinsamen Verstehens-
prozess zum zentral besetzten Problem und oftmals bereits zu einem ersten Schritt
der „Förderung“.
Diese Art der Wahrnehmung und Reflexion befördert dabei einen Bildungsprozess,
der nicht darauf abzielt „pädagogischen Ansprüchen“, „Erwartungen der anderen“
und/oder „Forderungen des Gewissens“ unhinterfragt zu entsprechen, sondern grundsätzlich die Entfaltung von Autonomie, Selbstbestimmung und Identität ins
Zentrum stellt.